dk von Dieter FreeseDer Delmenhorster Schwimmverein richtet im Rahmen seines 100-jährigen Bestehens ein sportlich wertvolles Schwimmfest aus, bei dem mit Marco di Carli auch ein Olympia-Teilnehmer an den Start geht. Der zweite Delmenhorster Verein, der SCD, ist nur mit sechs kleinen Kindern vertreten.
Die Leistungsschwimmer des SC Delmenhorst waren in Bremen am Start. „Das Schwimmfest des DSV passt nicht in unseren Wettkampfplan“, lautet die lapidare Erklärung des SCD-Vorsitzenden Bernd Herrschaft.
Er hat die sechs Kinder aus seinem Verein am Sonntag nicht gesehen, die mit glänzenden Augen anstanden, um sich von di Carli Autogramme zu holen. Er hat auch nicht mitbekommen, dass die SCD-Kinder sich gleich mehrere Unterschriften sicherten, weil sie Aufträge hatten von einigen, die in Bremen an den Start mussten.
Vielleicht gibt es ihm ja wenigstens zu denken, dass einige der im Uni-Bad startenden Kinder sicher auch gern ein Autogramm von di Carli ergattert oder dem Schwimmer-Ass zugeschaut hätten. Und sicher hätten sich die älteren männlichen Leistungsträger gern mit einem di Carli oder einem Kai Ditzel auf der heimischen Delfina-Bahn gemessen.
So weit zum sportlichen Teil der praktischen SCD-Abstinenz am Wochenende im Delfina. Ein anderer Punkt ist der Respekt und die Höflichkeit, die man einem Nachbarverein, mit dem man bei allen Differenzen immerhin gemeinsam um ein Schwimmbad mit möglichst einer 50-Meter-Bahn kämpft, an dessen besonderem Geburtstag zollen sollte.