Nach WM in Barcelona träumt Mauricio Blanco von Athen...

Sprachbegabter Vertreter des DSV als Animateur im Jugend-Camp

Der 21-Jährige sammelte viele Eindrücke. Goldmedaillengewinner Thomas Rupprath signierte Trinkflaschen.
Von Anke Bayer-Thiemig
Delmenhorst - Adios Barcelona, wir sehen uns in Athen.
Ein selbstgemachtes Banner sagte das aus, was die Fans im Jugendlager der Deutschen Schwimmjugend während der WM empfunden haben: So etwas mitzuerleben, ist einfach schön.
Mit dabei war auch Mauricio Blanco. Der 21-Jährige gehörte zu den Animateuren der Sportjugend, die sich über den Landesschwimmverband Niedersachsen zusammengefunden hatten. Blanco, Jugendwart des hiesigen DSV und Referent im Jugendausschuss des Landesschwimmverbandes, hatte von einem Freund erfahren, dass die Möglichkeit besteht, zur WM zu fahren. An einem Auswahlwochenende entschied sich, wer von den Bewerbern mitfahren durfte. Meine Sprachkenntnisse haben mir Glück gebracht.Der Bolivianer, der seit seiner Kindheit in Deutschland lebt, spricht spanisch, französisch, englisch und eben deutsch.
Während der WM stand den Jugendlichen pro Tag ein bestimmtes Kartenkontingent zu, so dass ein Drittel der etwa 300 Mitgereisten, die aus Frankreich, der Schweiz, Österreich und Estland kamen, immer auf der Tribüne zu finden war. Blanco selbst erlebte neben Vorläufen die 50 Meter Rücken von Thomas Rupprath in Weltrekordzeit 24,80 Sekunden mit: Danach bist du völlig aufgeputscht.
Natürlich besuchten einige Schwimmgrößen das Camp der Jugendlichen. So verteilte Antje Buschschulte nach ihrem Gold über 100 Meter Rücken in deutscher Rekordzeit von 1:00,50 Minuten Autogramme. Thomas Rupprath signierte für die Geburtstagskinder Trinkflaschen. Die Turmspringerin Heike Fischer, die am Ende nach einem Schraubensprung mit Platz fünf belohnt wurde, nahm sich ebenso Zeit für die jungen Leute wie auch Turmspringer Frank Sander, der beim Springen vom Ein-Meter-Brett unter 35 Teilnehmern den 20. Rang belegte. Die Fans aus dem Jugendlager der Deutschen haben die Springer stark unterstützt, lautet ein Satz im DSV-Magazin. Trommeln und Pfeifen waren eigentlich nicht erlaubt. Der Nachwuchs um Blanco schleuste jedoch kleine Anfeuerungsinstrumente über die Physiotherapeuten der Schwimmer in die Halle.
Das Camp der Fans lag etwas außerhalb von Barcelona. Während der zwei Wochen ließen sich die Jugendlichen viel einfallen. Wir haben uns Ponchos in den Farben schwarz, rot und gold genäht, lächelt Blanco, und uns damit als deutsche Fans zu erkennen gegeben.
Gerne hätten die jungen Leute auch Hannah Stockbauer persönlich begrüßt. Der 21-jährigen Werksstudentin fehlte wohl ein wenig die Zeit, denn sie hat mit dem Training als Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2004 begonnen.
Wir sehen uns in Athen, stand auf einem anderen Banner. Das ist bisher nur ein Traum. Doch manche Träume werden wahr...