Schwimm-Meisterschaft im Delfina findet regen Anklang - SCD-Aktive starten doppelt

DSV 05 Sieger mit verfehltem Ziel


Foto links: Noch 17 Bahnen liegen vor dem Schwimmer. Auf den langen Strecken wurde das Mitzählen mit anschaulichen Hilfen unterstützt. Rechts: Thomas Heddrich, der aus Bremen zum DSV 05 zurückkehrte, gehörte zu den stärksten Schwimmern bei den DMS im Delfina. Unter anderem löschte er zwei Vereinsrekorde aus.

Von Anke Bayer-Thiemig

Delmenhorst. "Ich dachte manchmal, sie hätten vergessen umzublättern", stöhnte Michael Uken. Der Elfjährige vom SV Ganderkesee schwamm bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften (DMS) erstmals die 1500-m-Freistilstrecke. 60 Bahnen musste er zurückzulegen. Mitschwimmer zeigten durch Tafeln an, wie viele noch zu schwimmen waren.
Elf Teams gingen unter den Augen des Vorsitzendes des Schwimmbezirks Weser-Ems, Tjark Schröder (Oldenburg), im Wettkampfbecken des Delfinas an den Start. Austragungsorte für den Weser-Ems Bereich waren auch Osnabrück und Wilhelmshaven. Bei den DMS müssen alle Strecken von 100 bis 1500 m von drei Aktiven jeder Mannschaft geschwommen werden, jeder darf aber nur maximal fünfmal an den Start gehen. Das Punktsystem reicht von 0 bis 1000, wobei 1000 Zähler Weltrekordniveau sind und schon 500 Zähler als Klasseleistung gelten.
Ziel des ausrichtenden Delmenhorster Schwimmvereins war der Aufstieg der Männermannschaft in die Landesliga. Das können aber nur insgesamt zwei Mannschaften aus den Bezirken Hannover, Braunschweig, Lüneburg und Weser-Ems. Mit 17720 Punkten hat der DSV 05 sein angestrebtes Ziel von 18000 Punkten und den Aufstieg verfehlt. Auf Platz eins liegt die SG Celler Land mit 19300 vor der SGS Hannover II mit 18 176 Punkten. Im Weser-Ems Bereich behauptete sich der DSV aber auf Rang eins.

Unterstützung vom Beckenrand war immer da. Auch Aktive anderer Clubs wurden oft angefeuert. Fotos (3): Tobis

Die Delmenhorster Mädchen lagen mit 14030 Punkten auf Platz fünf, die Wardenburgerinnen mit 17056 Punkten auf Platz zwei. Besonders erfreulich für Trainer und Schwimmwart Karsten Heeren, der auf Julia Borrmann, Mareike Reske und Melanie Möller vom SC Delmenhorst mit einem Zweitstartrecht zählen konnte. "Letztes Jahr fehlten uns schon gute Brustschwimmerinnen", betont der 40-Jährige. Ein Grund für ihn, sich mit SCD-Trainer Bernd Herrschaft über ein weiteres Startrecht zu unterhalten. "Ich suche auch den Kontakt zu anderen Vereinen", informiert Heeren. Gespräche mit dem DSV 05 und mit Oldenburger Vereinen sind ebenfalls geplant. "Wir müssen konkurrenzfähig werden."
Gleiches lief in den Jahren 1988 bis 1993 mit Aktiven aus Wildeshausen, Wardenburg und Oldenburg. Die SGS Hunte, wie sie sich damals nannte, startete erfolgreich in der zweiten Bundesliga.
Der SVG, der mit den SCD-Schwimmern Nils Heidmann und Tobias Mleziva der Konkurrenz Paroli bot, landete mit 12667 auf Platz vier. Die männlichen Aktiven aus Wardenburg (14615) auf Platz drei.
Auch der Ganderkesser Verein will in Zukunft mehr Leistung. Gemeinsam mit dem SCD wird er Ende der Osterferien ins Trainingslager fahren. "44 Aktive und ausreichend Betreuer nehmen daran teil", freut sich der SVG-Coach Marco Löwenstein.
Vielleicht ist es ja doch möglich, dass die hiesigen Vereine gemeinsam an einem Strang ziehen. Am Wochenende schien es fast so, denn Anfeuerungsrufe gab es nicht nur aus den eigenen Reihen. Immer wieder sind die Wasserratten mit Trommelklängen und Anfeuerungsrufen motiviert worden. Selbst Kuhglocken wurden gesichtet. Der DSV-Trainer Marcus Erth brachte es mit seiner jugendlichen Sprache auf den Punkt: "Es war ein geiles Wochenende."
Die stärksten Schwimmer der hiesigen Vereine und vom Wardenburger SC waren Nadine Mahlstedt, Christina Deichmann, Sören Heeren, Sascha Dähne (alle Wardenburg), Tobias Mleziva, Julia Borrmann, Mareike Reske (alle SCD), Inga Scholz, Björn Lippel, Ulf Schumacher, Tim-Robert Schaffarzyk und Thomas Hedderich (alle DSV). Hedderich gelangen zudem zwei Vereinsrekorde über 100 und 200 m Delphin in 1:01,72 und 2:03,86.