Schwimmvereins-Vorsitzende fühlen sich übergangen

Delfina Protest gegen Kürzung des 50-Meter-Außenbeckens

Delmenhorst RFG – Die beiden Delmenhorster Schwimmvereine fühlen sich in Sachen Delfina hintergangen.Sie dachten, sie werden in die Planungen mit einbezogen. Die Vorsitzenden des Delmenhorster Schwimmvereins (DSV) und des Schwimmclubs Delmenhorst (SCD) Jörg Behrens und Bernd Herrschaft sind sich einig wie lange nicht mehr. In scharfer Form protestieren sie dagegen, dass sie trotz Zusagen nicht in die Planungen über die Zukunft des Delfina einbezogen worden sind. Ihre Kritik richtet sich gegen die geplante Kürzung des 50-Meter-Außenbeckens. Dies bedeute eine erhebliche Verschlechterung der Trainingsbedingungen für die 1500 Schwimmsportler in Delmenhorst. Zudem werfen die Vereinsvorsitzenden den Stadtwerken vor, ihre Alternativvorschläge ignoriert zu haben. Über die Politik erhoffen sich beide noch eine Wende. Heute wollen sie Oberbürgermeister Carsten Schwettmann ihre Bedenken vortragen. Auch der Vorsitzende des Stadtschwimmverbandes Delmenhorst, Ernst W. de Haas hat den Geschäftsführer der Stadtwerke, Hans-Ulrich Salmen, in einem Brief gebeten, das Konzept zu überdenken.

DK - Kommentar

Delfina-Sanierung

Insbesondere die bürgerlichen Ratspolitiker stehen vor einem heiklen Problem. Zwar hatten sie gehofft, sich mit der Vergabe des Delfinas an die Stadtwerke einer großen Last entledigen zu können. Doch der ernst gemeinte und nicht von der Hand zu weisende Protest der Schwimmvereine zeigt, dass die Delfina-Übernahme nicht im Selbstlauf funktioniert. Und so manchem Ratspolitiker schwant angesichts der gemeinsamen Größe beider Vereine, dass es hier um Grundsätzlicheres gehen könnte, als die künftige Größe des Außenbeckens. Die Mitglieder der Schwimmvereine fühlen sich verschaukelt. Nicht, weil gegen ihre Interessen geplant wird, sondern weil sie das Gefühl haben, nicht einmal die Chance zu bekommen, das ihre Argumente gehört, geschweige denn ernsthaft geprüft werden. Sicher, eine Diskussion der Vereins-Argumente änderte nichts an der Notwendigkeit, das Außenbecken zu reduzieren. Aber eine solche Gesprächsrunde wäre ein Zeichen und eine Chance. Ein Zeichen, weil auch die Stadtwerke als städtische Gesellschaft so die bürgerliche Botschaft vom Fördern und Beachten des Bürgersinns aufnähmen. Eine Chance, weil die sportpolitischen Kontakte der engagierten Schwimmer vielleicht ungeahnte Perspektiven wie eine mögliche Überdachung des Außenbeckens und dessen Finanzierung freilegen. Schließlich wird in Fachtagungen landauf landab darüber debattiert, wie Schwimmvereine ihre Bäder retten können. Die Stadtwerke wären gut beraten, das Gespräch mit den Vereinsvorsitzenden von sich aus zu suchen. Für die Politik ist diese Diskussion ein Muss. Ihre Glaubwürdigkeit nähme ansonsten schweren Schaden.