Sie trainiert eine Weltrekordlerin und sie trainiert die Kids des DSV

Joana Rybszleger betreut Polens Nationalkader

Bei Olympischen Spielen kümmert sie sich um die Weltrekordlerin Otylia Jedrzejcak. In Delmenhorst gibt sie ihr Wissen an junge Talente weiter.
Delmenhorst bpf – Aufmerksam steht sie am Beckenrand und achtet auf jeden Schwimmzug ihrer neuen Schützlinge – seit Ende August verstärkt Joana Rybszleger das Trainerteam des Delmenhorster SV 05.
Nach dem Erstarken der DSV-Schwimmer unter Cheftrainer Markus Erth und seinen engagierten Co-Trainern ist Rybszleger das Tüpfelchen auf dem „i“. „Eine so hochqualifizierte Betreuerin hatte der Verein noch nie,“ freut sich Vorsitzender Jörg Behrens, denn Rybszlegers Werdegang ist beachtlich: Als Tochter einer deutschstämmigen Ostpreußin in Polen geboren, war sie zunächst selbst aktive Schwimmerin, bevor sie ihr Sportlehrerdiplom mit Schwerpunkt Schwimmsport und die höchste polnische Schwimmtrainerlizenz erwarb. Heute lebt sie in Bremen-Nord und ist, neben Trainertätigkeiten für Schwimmvereine in Bremen-Nord, Bremerhaven und nun Delmenhorst, Mitarbeiterin des polnischen Schwimmverbandes und des Landessportbundes, für die sie die polnische Weltrekordhalterin in 200 m Delphin, Otylia Jedrzejczak, bei großen Wettkämpfen und Olympischen Spielen betreut.
Die Kinder der Leistungsgruppe 2, die Rybszleger nun trainiert, traten ihr erstes Training nach vier Wochen Schwimmpause denn auch mit gemischten Gefühlen an. „Hoffentlich halten wir das harte Training aus,“ meinen Celine und Nathalie. Doch wird klar, dass ihre neue Trainerin zwar sehr auf Technik und Disziplin achtet, sie sagt aber auch: „Gerade bei Kindern, die im Leistungsbereich trainieren, kann man viel falsch machen. Ganz wichtig ist neben einem sauberen Beherrschen der vier Schwimmlagen ein langsamer, kontinuierlicher Aufbau, aber auch Ausgleichsport außerhalb des Wassers.“
So kommt auch der Spaß beim Training nicht zu kurz. Besonders hierbei wird die neue Trainerin unterstützt von Wiebke Welling, die mitten in der Sportlehrerausbildung ist und als Co-Trainerin seit letztem Sommer Anteil am guten Leistungsstand der jungen DSV-Schwimmer hat. Sie hofft, von Rybszleger Erfahrung profitieren zu können.
Und was hält die Neu-DSVerin von ihren neuen Schützlingen, unter denen immerhin der niedersächsische Landesmeister in 200 m Rücken des Jahrgangs 1993, Matthias Karrasch, ist? „Oh, das sind alles sehr nette, talentierte Kinder“, sagt sie, „das ,Material‘ ist sehr gut.“ Der geschulte Blick, mit dem die Weltmeisterbetreuerin die schwimmenden Kinder im Becken betrachtet, wird trotz der professionellen Wortwahl weich.