Marco di Carli: „Ich bin früher Sandra Völker hinterhergelaufen“

Schwimmen Kai Ditzel schlägt Marco di Carli über 200 m Freistil um eine Armlänge

Marco di Carli nahm sich Zeit für seine kleinen Fans. Autogramm um Autogramm schrieb er. Und er blieb auch geduldig, als einige der kleinen Anhänger auch noch für die Mutter, für die Schwester und für den Freund ein Autogramm mitnehmen wollten. FOTO: rolf tobis
„Wir sind wie Äpfel und Birnen“, erklärt Kai Ditzel (links) den Unterschied. Der 41-Jährige ist nicht nur doppelt so alt wie Marco di Carli, sondern hat auch eine andere Hauptlage. FOTO: rofl tobis Olympia-Prominenz beim zweitägigen Jubiläumsschwimmfest des Delmenhorster SV 05.
delmenhorst/abt – „Kann ich jetzt ein Autogramm bekommen, ich muss gleich schwimmen.“ Marco di Carli, Olympiateilnehmer, war die Attraktion des Jubiläumsschwimmfestes des Delmenhorster SV.
Der 19-Jährige startete nicht nur über 200 m Freistil und 100 m Rücken, sondern war eine Stunde nur für seine Fans da. Er schrieb Autogrammkarte um Autogrammkarte. Fast hätten die 500 Stück gar nicht ausgereicht. Und die angesetzte Stunde wurde großzügig überzogen. „Na dann viel Erfolg“, wünschte er dem kleinen Autogrammjäger, der kaum Zeit hatte. „Ich bin früher Sandra Völker hinterhergelaufen.“ Di Carli kann wohl nachempfinden, was in den Köpfen der kleinen Sportler vor sich geht.
Selbst hat er mit acht Jahren angefangen zu schwimmen. „Eigentlich nur, weil meine Schwester Medaillen mit nach Hause brachte.“ Schon immer für den SV Sigiltra Sögel unterwegs, plant der noch bei der Bundeswehr Dienende im Sommer einen Umzug nach Südafrika. Hier wartet dann bereits sein Trainer Dirk Lange auf ihn, der dort ab morgen Nationalcoach wird. Im Mai wird sich di Carli während eines Trainingslagers Südafrika anschauen, sich dort in der Uni einschreiben und wahrscheinlich ein Management-Studium absolvieren. Hauptschwerpunkt ist aber nach wie vor der Sport. Im Mai folgt die Quali für die WM in Montreal im Juli.
Di Carli stieß im Delfina über 200 m Freistil auf Kai Ditzel (41), seines Zeichen Masters-Weltrekordhalter. „Wir sind wie Äpfel und Birnen zu vergleichen“, so Ditzel. „Also gar nicht.“ Die ersten Bahnen lagen sich sie dicht nebeneinander, bevor Ditzel das Rennen in 1:55,98 Minuten machte. Di Carli benötigte 1:57,31 Minuten. Beide kommen sie aus dem vollen Training heraus, wollten bei diesem Wettkampf sehen, wo sie stehen.
400 Aktive aus 23 Vereinen hatten gemeldet. Immer wieder fielen der DSVer Matthias Karrasch (93), Katharina Hempen (88) und Isabell Kauczor (91) durch gute Zeiten auf. Für die beste Einzelleistung der Jahrgänge 93-97 wurden Sabrina Smyczek vom SC Steinhagen-Amshausen (50 m Brust) und der DSVer Matthias Karrasch (50 m Freistil) ausgezeichnet. Bei den älteren Schwimmern gingen die Hauptpreise an Marco di Carli über 100 m Rücken in 58,75 sec., Sarina Manott (DSV/100 m Rücken) und Nicola Justus (Steinhagen/100 m Brust).