wk. OLDENBURG. Solche Wettkampfwochenende sind für die Schwimmer des Delmenhorster SV 05 immer stressig. Was nicht nur an den zahlreichen Starts liegt. Meistens, wenn sich die Athleten gerade mal hingesetzt haben, um einen Happen zu essen oder sich die fast schon obligatorischen Kopfhörer in die Ohren zu stöpseln, werden sie wieder aufgerufen, um bei der Siegerehrung anzutanzen.So war es auch an diesem Wochenende in Oldenburg, wo es um die Titel der Bezirksmeister ging. Und nun gibt es wieder zahlreiche Delmenhorster Sportler, die sich so nennen dürfen.
Der DSV stellte gleich 17 Stück, wobei Carina Czienskowski (Jahrgang 1990) in ihrer Altersklasse die Konkurrenz komplett zur Verzweiflung brachte: Sechs Goldmedaillen erschwamm sie.
Sportlich gesehen können die Verantwortlichen also zufrieden sein. Mit dem Termin waren sie es aber nicht. "Unser Ziel ist es, das Ergebnis vom Vorjahr noch zu steigern, aber meine Kids sind schwer zu motivieren", meint DSV-Coach Markus Erth, der das dazu passende Motto "Perfer et obdura" (ungefähr: Ertragen und durchhalten) auf sein T-Shirt gedruckt hatte. Und die anderen Saisonhöhepunkte, auf die die Schwimmer hintrainieren, also die Landes-, Norddeutschen und Deutschen Meisterschaften, sind längst gelaufen. Warum also noch strecken für einen nicht ganz so wichtigen Titel?
Doch die Medaillenausbeute war trotzdem sehr ordentlich. "Da tauchen einerseits natürlich die üblichen Verdächtigen auf, aber es gibt gerade bei den jungen Schwimmern einige Überraschungen", meinte Erth. Zu denen zählte beispielsweise der neunjährige Andre Schnakenberg vom DSV 05. Der Youngster sicherte sich über 100 m und 200 m Brust gleich bei seinem ersten Auftritt auf Bezirksebene die dazugehörigen Meistertitel. Und über Motivationsprobleme beschwerte er sich auch nicht: "Mir gefällt es sehr gut. Vor allem, weil ich immer Erster bin." Hochverdächtig sind auch Sarina Manott und Carina Czienskowski vom DSV, die den Erwartungen gerecht wurden und ordentlich Edelmetall sammelten. Und im Dauerstress waren: Schließlich mussten sie ständig zwischen Becken und Siegerpodest hin- und herlaufen.