Sorge ums Delfina lähmt den Schwimmverein

Die Sorge um die Zukunft des Delfina-Bades zog sich wie ein roter Faden durch die Jahreshauptversammlung des Delmenhorster Schwimmvereins von 1905. Da zudem eine Beitragserhöhung, eine Extrazahlung für Mitglieder der Leistungsgruppen, eine Satzungsänderung und nicht zuletzt Neuwahlen auf der Tagesordnung standen, dauerte die von 38 Stimmberechtigen besuchte Versammlung auch mehr als drei Stunden.
Bürgermeisterin Swantje Hartmann, die auch der Arbeitsgruppe Delfina vorsteht, hatte keinen leichten Stand. Sie konnte mit Zahlen aufwarten, die nachdenklich stimmen. Derzeit bezuschusst die Stadt das Delfina-Bad mit jährlich 1,37 Millionen Euro, wobei jeder Nutzer mit 2,86 Euro subventioniert wird. Für jedes Mitglied eines Schwimmvereins fallen 181 Euro Zuschuss pro Jahr an. Das solle auch so bleiben, sagte Hartmann, die aber auch verkündete, dass bei einem Neubau die von den Schwimmvereine geforderte 50-Meter-Bahn aus Kostengründen nicht zu realisieren sei. Uwe Dähne, Vorsitzender des Sportausschusses, erntete für seine Bemerkung, Delmenhorst brauche keinen Wellness-Tempel, Beifall, doch Hartmann und Delfina-Betriebsleiter Henry Peukert legten energischen Widerspruch ein. Wellness-Kunden würden Geld einbringen und ohne sie wären Schwimmsport und Badevergnügen unbezahlbar.
Eine Sanierung des alten Delfinabades scheint kaum möglich, so sahen es jedenfalls mit einer Ausnahme alle Architekten, die zu Rate gezogen wurden. Am 4. Dezember will die Stadt, wie berichtet, von 10.30 bis gegen 14.30 bei einem Mediationstag in der Berufsgenossenschaft an der Fischstraße 31 ermitteln, welche Erwartungen die Delmenhorster an ein neues Bad haben.
DSV-Chef Jörg Behrens beklagte, dass die Vereine zu wenig an Entscheidungen beteiligt wurden. Die Hallenbenutzungsgebühr wurde nach Intervention wohl reduziert, doch auch die moderate Erhöhung belastet die Vereinskasse. Dabei gelang der Kassiererin eine Punktlandung, denn 90 000 Euro Einnahmen stand in etwa der gleiche Betrag an Ausgaben gegenüber. Eine Beitragserhöhung war unumgänglich, zumal die Abgaben an Verbände und Sportbünde weiter steigen werden. Jugendliche zahlen nunmehr 6,50 Euro, Erwachsene 8, Passive 6 und Familien 15 Euro im Monat. Dabei wurden die Beträge bei Jugendlichen. Erwachsenen und Passiven um 50 Cent und bei Familien um einen Euro pro Monat erhöht. Lange Diskussionen gab es um Sonderzahlungen für Mitglieder der Leistungsgruppen. Zukünftig sollen Mitglieder der Leistungsgruppe I 15, der Gruppe II zehn und der Gruppe III zusätzlich fünf Euro pro Monat zahlen, um einen Teil der Kosten für den Besuch von Wettkämpfen aufzufangen. Im kommenden Jahr soll das 100-jährige Jubiläum unter anderem mit einem zweitägigen Wettkampf gefeiert werden. Am 10. Juli, dem Gründungstag, ist ein Empfang vorgesehen. Außerdem findet am 11. Juni erstmals der Landesverbandstag in Delmenhorst statt.
Zum Ehrenvorsitzenden wurde Dieter Dannemann ernannt. Dannemann gehört dem Verein seit 1951 an und leistete seit 1962 Vorstandsarbeit auf diversen Posten. Ehrungen für 40-jährige Mitgliedschaft erfuhren Susanne Oelke-Freese, Thea Langmack, Birgit Kahlen, Felix Back und Wolfgang Kroker. Der neue Vorstand: 1. Vorsitzender Jörg Behrens, 2. Vorsitzende: Andreas Simmel und Ulrich Malewski, 1. Schriftführerin: Inge Zeh, stellvertretende Vorsitzende: Sabine Baumann, Kassenwartin: Sabine Barz, stellvertretende Kassenwartin: Pia Schmeye, Sportlicher Leiter: Wolfgang Kroker, Pressewartin: Bettina Pflaum, Jugendleiter: Mauricio Blanco und Thereas Blanco.