Vom Bremer Uni-Bad zurück ins Delfina

wk. Martin Kroker ist es gewohnt, an einem Wettkampftag so richtig gefordert zu werden. Doch das vergangene Wochenende war auch für den Aktiven des DSV kein normales. Der 17-Jährige pendelte mit seiner Mutter zwischen Delmenhorst und Bremen hin und her, um sein Können unter Beweis zu stellen.

Martin, dessen Vater Wolfgang beim DSV als Sportlicher Leiter fungiert, musste gestern früh aus den Federn. Im Bremer Uni-Bad standen schließlich die Norddeutschen Meisterschaften der langen Strecken auf dem Programm. Das Delmenhorster Talent sprang bereits um 9.20 Uhr ins Wasser, um sich über 400m Lagen zu bewähren. In persönlicher Bestzeit von 5:12,83 Minuten belegte er den ausgezeichneten dritten Platz, darf sich aber keine Hoffnungen auf einen Start bei der Deutschen Meisterschaft machen. "Die DM-Norm liegt bei 4:55 Minuten", klärt Martin auf. Und diese Zeit hat in Bremen nicht einmal der Sieger erreicht. "Ich lag aber nur drei Sekunden hinter dem Zweiten und bin sehr zufrieden." Drei Stunden später war der 17-Jährige wieder im Delmenhorster Delfina am Start, nachdem er am Sonnabend schon zwei Wettkämpfe (200m Rücken, 200m Schmetterling) bestritten und in der offenen Wertung die Ränge zwei und vier belegt hatte. "Es war schon außergewöhnlich, an einem Tag an zwei verschiedenen

Orten zu starten", gab Martin zu. Doch kräftemäßig waren dennoch Reserven vorhanden. "Klar, ich habe diese Belastung schon gemerkt. Aber es ging alles gut über die Runden."

Neben Kroker waren im Delfina auch seine Vereinsgefährten Matthias Karrasch, Sarina Manott, Katharina Hempen und Isabell Kanczor durch gute Zeiten aufgefallen. Zwei von ihnen durften sich über einen der insgesamt fünf Hauptpreise (Musikanlage im Wert von 125 Euro) für die beste Einzelleistung freuen. Im Jahrgang 1993 holte sich Matthias Karrasch über 50m Freistil in 30,57 Sekunden den Sieg, und Sarina Manott belegte im Jahrgang 1992 und älter über 100m Rücken in 1:10,07 Minuten den ersten Platz. Die weiteren Hauptpreise gingen im Jahrgang 1993 an Sabrina Smyczek (SC Steinhagen-Amshausen) über 50m Freistil in 31,94 Sekunden sowie im Jahrgang 1992 und älter an Nicola Justus (Steinhagen) über 100m Brust in 1:17,44 Minuten.

Natürlich machte sich auch Weltklasse-Schwimmer Marco di Carli nicht ohne Hauptpreis auf den Weg zurück nach Sögel. Über seine Paradestrecke, 100m Rücken, schlug der 19-Jährige nach 58,75 Sekunden an und verwies seine Konkurrenten deutlich auf die Plätze. Die Musikanlage kann di Carli übrigens sehr gut gebrauchen. "Jetzt habe ich wenigstens ein passendes Geburtstagsgeschenk für meine Schwester Verena", sprachs und verschwand grinsend in Richtung Umkleidekabine.